Trüffelkunde
Die verschiedensten Trüffelsorten unterscheiden sich hinsichtlich
morphologischer Eigenschaften wie Größe, Farbe, Ornamentik des
Peridiums (die Oberfläche), Aussehen der Gleba (Innenfleisch),
Geruch und Geschmack.
Es gibt weltweit über 200 Trüffelsorten, davon 63 Sorten, die als „Tuber“
klassifiziert werden. Ihre Preise differieren so extrem wie ihr
Geschmack und natürlich ihre Verbreitung.
Tuber magnatum pico
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Die
Königin unter den Trüffeln, auch Weißer Alba-Trüffel genannt, ist
von rundlicher, doch oft auch flach und unregelmäßiger Form.
Das Fruchtfleisch ändert seine Farbe, je nachdem, mit welchem Baum
die Trüffel in Symbiose lebt und in welcher Bodenart sie beheimatet
ist.
In Symbiose mit Weide und Pappel ist das Innenfleisch fast weiß, in
Symbiose mit Eiche hellbraun, mit Linde hellbraun bis intensiv rosa.
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Diese Trüffel sind nur im Spätsommer, im Herbst und zum Winteranfang
im relativ feuchten Boden unter den oben genannten Bäumen zu finden.
Der erlesene Geschmack und die ausgeprägte Duftnote haben die edle
Knolle zur Königin der Küchen gemacht und ihr zu weltweitem Ansehen
verholfen. Sie wird roh verzehrt.
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Tuber melanosporum
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Schwarzer
Périgord-Trüffel genannt, von runder Form, manchmal leicht gebuchtet
mit braun- schwarzer Oberfläche.
Die Gleba (Innenfleisch) kann grau-braun oder schwarz-rot gefärbt
sein und ist von zarten hellen, weit verzweigten feinen Adern
durchzogen.
Diese Trüffel kann ohne weiteres die Größe eines Apfels erreichen
oder sogar übertreffen.
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Sie wird im Winter und besonders den ersten Monaten des Jahres unter
Eiche, Haselnussbaum und Ginster gesammelt.
Der eigentliche charakteristische Geschmack und der aromatische Duft
haben sie besonders in der französischen Küche beliebt gemacht, wo
sie unter den schwarzen Trüffeln mit Abstand als die wertvollste
Sorte angesehen wird.
Diese Sorte wird meist nach kurzem Kochen verzehrt. |
Tuber albidum pico
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Auch
Bianchetto, Märztrüffel genant.
Weiße glatte, jedoch unregelmäßige Haut, große Ähnlichkeit mit der
Alba-Trüffel.
Saison von Ende Dezember bis Mitte April.
Schmeckt wie ein sehr reifer Alba-Trüffel, aber etwas weniger
intensiv.
Kann je nach Bodeneigenschaft von heller oder dunkler Farbe sein.
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An der Struktur etwas weicher als Alba-Trüffel, die Marmorierung ist
jedoch ausgeprägter.
Unter dem nicht ganz so teuren Trüffelarten ist die Märztrüffel
sicherlich die Charaktervollste.
Der Märztrüffel wird roh verzehrt. |
Tuber aestivum vitt
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Meist von runder oder leicht gebuchteter Form mit schwarzer
Oberfläche.
Das Innere ist immer hell und reicht von rosa bis braun.
Ihr Geruch ist angenehm erdig und nur leicht pilzig.
Saison von Juni bis November.
Unter den essbaren Trüffeln ist der Sommertrüffel der einfachste und
daher auch der preisgünstigste.
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Tuber uncinatum chatin
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Ähnlich der Tuber aestivum, reift von Oktober bis Dezember.
Der Duft ist milde, etwas erdig und pilzig, würzig und angenehm.
Unregelmäßige Form, schwarz-dunkelbraune Haut, die Oberfläche weist
eine hakenförmige Struktur auf.
Rangiert in der Gastronomie auf dem dritten Platz nach dem Tuber
magnatum pico und dem Tuber melanosporum.
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Tuber brumale
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Oder auch
Wintertrüffel genannt, Ernte von Januar bis März.
Vorkommen ähnlich wie bei Tuber melanosporum, wächst in den
nördlichen Alpenraum hinein. Kommt auch in Spanien und Frankreich
vor.
Die Haut ist dunkelbraun bis schwarz, das Fruchtfleisch ist grau bis
dunkelgrau und von breiten weißen Adern durchzogen.
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Dieser Trüffel kann ohne weiteres die Größe eines Hühnereis
erreichen und wird unter Eichen und Nussbäumen gefunden.
Ihr Duft und Geschmack sind ausgeprägt, recht angenehm (insbesondere
die Gattung mochatum ferry), deshalb wird sie normalerweise gern
verzehrt, auch wenn sie weniger beliebt ist als Tuber melanosporum,
mit dem sie manchmal verwechselt wird. |
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